Schon mehrfach war Merseburg Mittelpunkt von Dreharbeiten. Doch nicht nur in jüngerer Zeit kamen Regisseure wie George Clooney auf die Idee, die Domstadt als Kulisse zu nutzen.
Ein unscheinbarer Tagebucheintrag vom 10. Dezember 1963 aus dem Tagebuch des Journalisten Paul Kundt, der stets eher chronikalisch ortshistorisch als privat über sich schrieb, führte mich unlängst auf einen Film, der damals in Merseburg gedreht wurde. So stand dort geschrieben:
„Engel im Fegefeuer“,
unter diesem Titel dreht die „DEFA“ zur Zeit einen Film, der ausgerechnet (wenigstens zum Teil) an und um unseren Merseburger Dom spielt. Der ganze Domplatz stand voll Autos, Omnibusse und Apparate und von der Mitte des Platzes bis zum Domportal hatte man eine Art Feldbahngleise gelegt, auf dem wahrscheinlich die Aufnahmeapparate gleiten sollen. Wir haben es also jetzt nicht nur „schwarz auf weiß“, sondern sogar „bunt auf Film“ bestätigt bekommen, daß wir Merseburger „Engel“ sind. Offenbar aber doch wohl ziemlich sündige, denn sonst brauchten wir ja nicht ins Fegefeuer! Der Film dürfte nach seiner Fertigstellung wenigstens für unsere Stadt ein Schlager werden.