Die Merseburger DEFA-Filmtage gehören mittlerweile für viele Fans zu einem festen Höhepunkt im Terminkalender der Region. Das spricht sich herum. Im Jubiläumsjahr 2020 folgten mehr als 2.100 Interessierte der Einladung des Förderverein Kino Völkerfreundschaft Merseburg e. V. ins Domstadtkino. In fünf Teilen blicken wir gern zurück auf das kleine aber feine Filmfestival 2020.
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Teil 5: Eine gute Mischung
„Gundermann Revier“ – ein weiterer Dokumentarfilm im Programm der Filmtage, im vergangenen Jahr wurde der Spielfilm „Gundermann“ von Andreas Dresen in einem ausverkauften Kinosaal 1 gezeigt. Und auch die nun nachfolgende Dokumentation traf den Nerv, das Interesse vieler Zuschauer. Die Geschichte der DDR, der Alltag der Menschen in der DDR ist nicht ohne Widersprüche, ohne Reibungen zu haben. Zum Filmgespräch konnten die Regisseurin Grit Lemke und der Kameramann/Bildgestalter Uwe Mann gewonnen werden. Die Moderation übernahm Stefan Petraschewsky von mdr - kultur. Auch das Gespräch zeigte noch einmal, dass sich im Leben von Gundermann die großen Fragen der Zeit spiegeln und mit diesen verantwortungsvoll umzugehen ist.
Der Film „Das Vorspiel“ ist ein neuer Spielfilm, der von der Mitteldeutschen Mediengesellschaft gefördert wurde, und für den einige Szenen in Halle gedreht wurden. Es ist ein Alltagsfilm, sein Geschehen, seine Konflikte lassen sich in viele Familien projizieren. Doch, wie mit ihnen umgehen, wie diese bewältigen, ohne das Leben, die Gefühle anderer zu zerstören. Im anschließenden Filmgespräch konnte René Pikarski von der DEFA-Stiftung Susanne Hopf, die für das Produktdesign verantwortlich war, zur bildlichen Gestaltung des Films befragen.
„Der Geburtstag“ war der Abschlussfilm. Ein Film aus dem Jahr 2019, der irgendwann 2020 in die Kinos kommen wird; Ein Film, der in Halle gedreht wurde, aber auch in jeder anderen Stadt spielen könnte; ein Film, der ganz in schwarz-weiß gedreht wurde; ein Film mit langsamer Kameraführung, die den handelnden Personen viel Zeit und Raum gibt; ein Film, der in vielem an DEFA-Produktionen erinnert. Er erzählt eine Alltagsgeschichte mit alltäglichen Ritualen, ihren Konflikten, ihren fröhlichen und traurigen Seiten und den möglichen Veränderungen von Menschen, wenn sie sich in neuen Situationen bewähren müssen. Regisseur Carlos A. Morelli ist gleichzeitig Drehbuchautor und erzählt eine selbst erlebte Geschichte. Er und sein Kameramann Friede Clausz sprachen mit Ulrich Jacobi über die Entstehung des Filmes.
Filme historisch gesehen: Frank Hoffmann stellte nicht nur Teile seiner Sammlung „alter“, weil historischer, Vorführapparate vor, er demonstrierte ganz praktisch, dass sich damit auch heute noch Filme zeigen lassen.
Impressionen von den 15. Merseburger DEFA-Filmtagen