Begonnen haben die 19. Merseburger DEFA-Filmtage „Weltall – Erde – Trick“ mit der Vernissage in der Willi-Sitte-Galerie am 9. April 2024. Es war eine Schau zu den Dresdner Trickfilmen, den vielfältigen Arten von Trickfilmen verdeutlicht an Beschreibungen und Mustern zu bekannten Filmen, den verschiedenen Themen – vorrangig zeigte diese Ausstellung Märchen – dazu gibt es noch den Werbefilm, den Propagandafilm, Filme zum Arbeitsschutz und andere. Fazit: eine Vielfalt, die vielfach nicht vermutet wird und die überwältigt. Letzteres insbesondere dadurch, wenn sich die Herstellung der Trickfilme überlegt wird, die zu mindestens in Dresden bis 1990 Handarbeit war.
Die musikalische Umrahmung der Eröffnung kam vom Liedermacher Paul Bartsch. Er spielte unter dem Motto „Märchen aus kommenden Tagen“.
Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste von Michael Finger, Vorsitzender des Förderkreises Willi-Sitte-Galerie und Hausherr und Halina Czikowsky, Vorsitzende des Fördervereins Kino Völkerfreundschaft e.V. Merseburg. Unter den Gästen auch Volker Petzold, der Kenner der DDR-Trickfilmproduktion, und Rolf Hofmann und Martina Große, ohne deren Hilfe und vor allem profunde Kenntnis die Ausstellung nicht hätte aufgebaut werden können.
Das Entree zur Ausstellung machte auf die Geschichte des Trickfilmstudios Dresden aufmerksam. Gleich zu Beginn war das allseits beliebte Wolkenschaf aus dem gleichnamigen Puppentrickfilm zu sehen. Auch andere Puppentrickfilmfiguren waren in Vitrinen zu bestaunen. Einen der letzten Dresdner Trickfilme wurde von Rolf Hofmann und Martina Große u.a. produziert und zur Vernissage gezeigt „Anna, genannt Humpelbein“
Der Gang durch die Ausstellung wurde durch viele Gespräche mit den anwesenden „Kennern“ der Trickfilmszene begleitet.
Den Umfang der Ausstellung lässt sich ungefähr am Umfang der Verpackungen ermessen.
In der Ausstellung konnten auch drei „kopierte“ Gemälde von Vincent van Gogh gezeigt werden. Diese waren im utopischen Film der DEFA „Besuch bei van Gogh“ von 1985 zu sehen. Die DEFA legte großen Wert darauf, dass diese kopierten Bilder wie echt aussahen. Deshalb wurden sie auch nicht einfach fotografiert, sondern sie wurden, fast fälschungsecht, von bei der DEFA beschäftigten Künstlern gemalt. Sie durften sogar zur Vorbereitung in die Niederlande fahren, die Originale sich ansehen und einen Katalog kaufen, nach dem dann gearbeitet wurde.
Fotos: Wolfgang Kubak