Peter Bause wird erst am Sonntag in das Domstadtkino kommen können. Er ist immer noch ein sehr gefragter Theaterschauspieler und so können wir uns sehr glücklich schätzen, dass er zu den 18. Merseburger DEFA-Filmtagen kommen kann. Es bleibt bei den bereits benannten Filmen und der Lesung.
Für den Sonnabend, 15. April 2023 konnten zwei sehr interessante Dokumentarfilme in das Programm aufgenommen werden. Pfarrer König, vielen älteren Merseburgerinnen und Merseburgern besonders aus seinen Aktivitäten während der Wendezeit bekannt, wird mit Burkhard Raue über diese Zeit diskutieren. Spannend kann es werden, da Burkhard Raue Lothar König aus eben dieser Zeit kennt und ihn in seiner Jugendarbeit als Pfarrer schätzen gelernt hat. Wenn auch auf einer anderen Ebene, aber inhaltlich nicht weit entfernt ist der Dokumentarfilm über Walter Kaufmann. Nicht umsonst hat der Filmtitel den Zusatz „welch ein Leben“. In seinem Leben spiegeln sich die bedeutenden Ereignisse, Katastrophen in Deutschland und der Welt.
Auf einen Indianerfilm wollen wir zu den 18. auch nicht verzichten. „Osceola“ steht im Programm. In diesem Film wird ein reales Ereignis aufgegriffen, Sklaven und Indianer kämpfen gemeinsam.
Der Sonntag beginnt traditionell mit einem Stummfilm, der, auch schon traditionell von Günter A. Buchwald auf dem Klavier begleitet wird. Zusammen mit Wolfgang Kubak wird anschließend der Film „ausgewertet“. Sehenswert ist der Film nicht allein vom Thema her „Freudlose Gasse“, der die Prostitution als Ausnutzung von Zwangslagen im Wien der Anfang 20er Jahre aufgreift. Wer sich für Schauspiellegenden interessiert, kommt hier auf seinen Genuss, es spielen Aster Nielsen neben Greta Garbo, Werner Krauß, Max Kohlhase.
„Kinomann“ ist ein Dokumentarfilm über einem Mann, der seit 60 Jahren auf die Dörfer zieht, um Kino zu zeigen – auch heute noch.
Zum Filmgespräch „Stunde der Töchter“ kommt Dorit Gäbler nach Merseburg. Sie hat sich ausdrücklich gefreut, dass dieser Film gezeigt wird. Paul Bartsch führt mit ihr das Gespräch und wird seinen Beitrag auf seine – musikalische – Art bringen.
Das Deutsche Rundfunkarchiv stellt uns die nächsten Filme zur Verfügung, „Kippenberg“ nach dem Roman von Dieter Noll. Marijam Agischewa spielt das junge Mädchen, das dem älteren Mann schmerzhaft an seine beruflichen Träume erinnert. Heute ist sie u. a. in der Serie „In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte“ zu sehen.
Grit Lemke war bereits Gast zu den DEFA-Filmtagen. Sie stellte ihren Dokumentarfilm „Gundermann Revier“ 2020 vor. Diesmal liest sie aus ihrem Buch „Kinder von Hoy – Freiheit, Glück und Terror“. Hier beschreibt sie das Leben ihrer Generation und Clique in Hoyerswerda von den sechziger und siebziger Jahren bis zur Wende. Wie, warum wurden wir, wie wir sind? Der Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr wird die Lesung moderieren.
Den Sonntag beschließen wird Peter Bause, einmal als Theaterschauspieler im Berliner Ensemble und mit der Lesung sowie mit seiner Filmrolle in „Pause für Wanzka“.