„A propos X“ – ein Dokumentarfilm, der die 10. Kunstausstellung der DDR 1988 in Dresden anhand dreier Künstler, genauer einer Malerin und zweier Maler, betrachtet. Alle drei sind Anfang der fünfziger Jahre in der DDR geboren worden und gehören in den 80er Jahren zu den Künstlern der jungen Generation. Zum Filmgespräch am 11. Juni ist Norbert Wagenbrett als einer der drei vorgestellten Künstler eingeladen. Die Frage, warum gerade er, lässt sich einfach beantworten.
Er hatte eine seiner letzten Ausstellungen in der Willi-Sitte-Galerie „Merseburger Sprüche & Sprünge“, die 2021/2022 zum 100. Geburtstag von Willi Sitte gestaltet wurde. Dort wurden u. a. von ihm zwei Porträts gezeigt, Kabarettisten von 1995 und Diana von 2014 – die garantiert nicht im Dokumentarfilm von 1988 zu sehen sind, aber im Progress Film Programm Nr. 10/1988 heißt es zum Credo von Norbert Wagenbrett „Durch Porträts den anderen finden – ein Zwiegespräch machen. Ich versuche dadurch auch, mich selber näher zu begreifen.“ Mich haben die Porträts interessiert und so habe ich ihn angesprochen, ob er nicht zu einem Filmgespräch über seinen Anspruch an die Malerei in das Domstadtkino kommen möchte. Nun bin ich auf das Gespräch zwischen ihm und Knut Elstermann gespannt.
„Es war da eine Zeit. Erinnerungen an die DDR“ – ein Dokumentarfilm von 2020, der sich gleichfalls mit der Geschichte der DDR befasst, hier aus der Sicht der Wirtschaft. Zwei ehemalige Generaldirektoren und eine Juristin kommen zu Wort. Sie erzählen, wie sie gearbeitet und gelebt haben, welche Konflikte sie zu bewältigen hatten und wie sie es schafften trotz (oder wegen) all der Probleme immer vorwärtszusehen, Lösungen zu suchen und soweit es ging diese zu finden. Eine Frage im Film dreht sich im Film um Privilegien, die sie als Generaldirektoren doch wohl gehabt hätten. Ich will die Antwort nicht vorwegnehmen – ich habe den Film bereits im Lux-Kino gesehen – es ist nur interessant, wenn Vergleiche zwischen der DDR-Zeit und heute getroffen werden. Imponiert haben mir persönlich alle drei vorgestellte Menschen, die ihren Weg gegangen sind und heute darüber reflektieren. Es kommen dabei interessante Charaktere zutage, aber ich denke, nur Menschen mit Charakter können solche Aufgaben wie die eines Generaldirektors mit Erfolg meistern und nach der Wende ebenfalls führende Positionen in der Wirtschaft übernehmen. Kameramann Uwe Mann ist mit diesem Dokumentarfilm bereits zum dritten Mal Gast der Merseburger DEFA-Filmtage. 2020 war er zusammen mit Grit Lemke zum Film „Gundermann Revier“ im Domstadtkino. Der Kulturamtsleiter in der Stadt Merseburg, Martin Wolter, wird das Filmgespräch moderieren.